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Constantin Graf, Gründer der Plattform European Alternatives kommt aus Wien und ist freiberuflicher Webentwickler. Als Nebenprojekt hat er 2021 die Plattform European Alternatives ins Leben gerufen, um ein mühsames Suchen nach europäischen Alternativen im digitalen Bereich zu beenden. Constantin gibt uns im Gespräch Einblicke in die Entstehung und Entwicklung seiner Plattform.
Was ist der Zweck von European Alternatives?
Graf: Auf European Alternatives werden europäische Alternativen zu digitalen Services, Cloud- und SaaS-Produkten gesammelt. Diese werden übersichtlich in Kategorien aufbereitet. Es gibt Kategorien für Server-Hosting, E-Mail-Anbieter, Web-Analytics, Unternehmens-Chats und vieles mehr. Zu jeder europäischen Alternative gibt es eine kurze Beschreibung, die Information, aus welchem Land es kommt und zusätzliche Kennzeichnungen wie zum Beispiel „open source“ oder „sustainable“. Die Produkte innerhalb einer Kategorie werden danach gereiht, wie gut wir die europäische Alternative finden.
Was hat dich dazu veranlasst, die Plattform European Alternatives zu gründen?
Graf: Seit der NSA-Affäre habe ich immer wieder mal, bevor ich privat ein neues Tool verwendet habe, geschaut, ob es etwas Vergleichbares nicht auch aus Europa gibt. Nachdem die DSGVO und das Problem mit dem Transfer Agreement dann größer geworden ist, habe ich, wo es ging, auch beruflich geschaut, ob es nicht für neue Projekte sinnvoll ist, ein europäisches Tool zu verwenden.
Dabei ist mir aufgefallen, wie mühsam diese Recherche ist. Listen mit Alternativen gab es häufig nicht oder nur in Kommentaren auf Reddit. Und selbst wenn man dann ein Produkt gefunden hat, ist es oftmals schwierig, schnell herauszufinden, woher das Unternehmen dahinter eigentlich kommt. Oftmals ist diese Information nur irgendwo klein in der Mitte der AGBs zu finden.
Irgendwann habe ich mir gedacht, dass es doch mehreren Leuten so gehen muss, und habe European Alternatives gestartet.
Wie finanziert sich mittlerweile die Plattform? Stimmt es, dass du das Projekt ehrenamtlich gestartet hast?
Graf: Ja das stimm. Bis vor kurzem habe ich European Alternatives mit meiner freiberuflichen Tätigkeit querfinanziert. Seit knapp einem Monat haben wir einen Sponsor, welcher die Plattform finanziell unterstützt. In die Richtung plane ich, in Zukunft mehr zu gehen.
Zusätzlich bieten einige gelistete Unternehmen Affiliate Marketing an, mit dem wir, wenn jemand auf einen Link klickt, und etwas kauft, ein bisschen mitverdienen. Die Produkte mit Affiliate-Link werden aber nicht bevorzugt. Zum Beispiel ändert sich dadurch nichts an der Position in der Kategorie.
Welche Stärken und Schwächen haben Europäische Tools deiner Meinung nach im Vergleich zu US Tools?
Graf: Europäische Tools müssen teilweise recht viel Zeit und Geld investieren, um die strengeren europäischen Gesetzen umsetzen zu können. Ein Beispiel dafür ist zum Beispiel der Datenschutz. Das bringt Kunden meist Vorteile, weil die strengeren Gesetze oft zu ihren Gunsten sind.
US-Amerikanische Tools haben häufig wesentlich mehr Venture Capital zum Expandieren. Damit wachsen sie sehr schnell und bieten viele Features an. Ich denke, europäische Unternehmen fokussieren sich daher mehr auf eine Sache als All-In-One-Produkte zu entwickeln.
Features, UX, Pricing, Umweltschutz, Green-Hosting und Open Source sind die wichtigsten Kriterien bei der Bewertung von europäischen Anbietern!
Constantin GrafWas sind die Voraussetzungen für die Aufnahmen bei den European Alternatives?
Graf: Um auf European Alternatives gelistet zu sein, muss der Firmensitz des Unternehmens in einem EU-Land oder einem Land sein, das in Europa liegt und in starker Beziehung mit der EU ist. Dazu zählen wir aktuell EEA-, EFTA-, und DCFTA-Staaten.
Zusätzlich werden Open Source Produkte gelistet, die einfach zum Selber Hosten sind.
Die Regeln wurden laufend erweitert oder konkretisiert, wie beispielsweise die relative neue Open Source-Regel.
Was sind die 3 wichtigsten Kriterien bei der Bewertung europäischer Anbieter?
Graf: Im ersten Schritt schaue ich mir an, was ein Produkt alles an Features bietet und wie gut die wirklich umgesetzt sind. Das inkludiert auch, ob Wert auf UX gelegt wird und wie professionell das Unternehmen allgemein arbeitet. Mir kommt es so vor, als würden Webdesign und UX bei europäischen Alternativen oft etwas vernachlässigt werden.
Dann schaue ich mir das Pricing an. Ist der Preis gerechtfertigt und welche Zielgruppe spricht das Pricing an?
Drittes schaue ich darauf, wie das Produkt so zu Stande kommt. Ist es mit erneuerbaren Energien betrieben und was macht das Unternehmen dahinter allgemein zum Thema Umweltschutz? Wenn es nicht selbst um einen Hosting-Anbieter geht, dann schaue ich so gut es geht, wo das Produkt gehostet wird. Wird es bei einem europäischen Anbieter der Server betrieben, etc.?
Für einige dieser Kriterien gibt es eigene Kennzeichnungen, die es leichter machen, Produkte zu finden, die Open Source sind oder grün gehostet werden.
Diese Dinge scheinen vielleicht auf den ersten Blick nicht zentral, aber die Tools, die auf European Alternatives verglichen werden, sind meistens recht lange in Verwendung, weil es doch Aufwand ist zu migrieren. Daher sollten meiner Meinung nach bei der Entscheidung auch solche Themen in Betracht gezogen werden.
Was rätst du Gründer:innen, die eine neue IT-Lösung am europäischen Markt etablieren wollen?
Graf: Ich bin der Ansicht, dass ein europäisches Unternehmen einen großen Vorteil im europäischen Markt haben kann, wenn man es gut vermarktet. Der europäische "Stempel" alleine reicht aber auf Dauer nicht. Unternehmen sollten darauf achten, innovativ zu sein und mit der technischen Entwicklung mitzugehen.
Sproof ist bereits stolz auf der European Alternatives Plattform unter der Kategorie European electronic signature software sowie in der Rubrik Alternatives unter European alternatives to DocuSign vertreten.
Wir bei sproof verwendet selbstverständlich selbst, intern einige europäische Alternativen, wie beispielweise Plausible, Scaleway und sendinblue. Tools, welche ebenfalls auf Constantin's Plattform zu finden sind.
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